Taufgespräch
Taufgespräch - die wesentlichen Inhalte
Wir feiern zusammen ein großes Ereignis
Bei Sakramenten trage ich eine ganz besondere Stola. Sie deutet an, was Sakrament bedeutet: es ist immer eine persönliche Begegnung zwischen Gott und einem Menschen, der in seinen Begabungen und Fähigkeiten ganz einzigartig geschaffen ist.
Gott hat Ihnen mit Ihrem Sohn / Ihrer Tochter ein einzigartiges Geschenk gemacht. Herzlichen Glückwunsch dazu, seitens Ihrer Kirchengemeinde und auch ganz persönlich. Ich freue mich, dieses frohe Fest mit Ihnen gemeinsam gestalten und feiern zu können.
Was ich als Diakon am liebsten mache...
Wenn ich gefragt werde, was ich als Diakon am liebsten mache, dannist die Reaktion auf meine Antwort meistens so: „Das ist klar, das habe ich mir gedacht“. Denn ein Teil meiner Lieblingsdienste ist die Taufe von Kindern. Beim zweiten Teil erhalte ich dann aber oft eine seltsame Reaktion. Ich erzähle davon, dass ich gerne auch den Dienst der Beerdigung übernehme.
Warum das so ist, ist leicht erklärt: zum einen gehören die beiden Liturgien direkt zusammen, sie sind sozusagen miteinander verbunden. Was in der Taufe zugesagt wird, löst sich ein, wenn wir unseren letzten irdischen Weg zu gehen haben. Zum anderen verbindet beide Situationen ein totaler Umbruch innerhalb der Familie. Wenn ein neuer Mensch in eine Familie kommt, formt das das Zusammenleben ganz neu. Das haben Sie bestimmt auch so erlebt. Und wenn ein Mensch aus der Familie gehen muss, ist das wieder so. Da fehlt dann oft ein zentraler Teil und etwas Wesentliches.
In beiden Fällen gibt es eine besondere Offenheit, und die Gespräche, die man in diesen Lebensphasen miteinander führen kann. sind sehr tiefgehend und bewegend.
Die Begegnungsmöglichkeiten auf dem Lebensweg
Auf unserem Lebensweg gibt es ganz verschiedene Sakramente, d.h. konkrete Begegnungsmöglichkeiten zwischen Gott und uns. Die sollen hier kurz vorgestellt werden:
- die Taufe als grundlegendes Sakrament und öffnende Tür
- das Sakrament der Versöhnung (Bekennen und „Schwamm drüber / Wir setzen alles zurück auf Null“
- die Erst-Kommunion bzw. die Kommunion, die Eucharistiefeier als Kraftort
- die Firmung als persönliches JA zu dem, was die Bezugspersonen bisher für einen bekannt / getragen haben
- die kirchliche Eheschließung als Bekenntnis zweier Menschen zueinander und der Einladung an Jesus zur Begleitung auch als Paar / Familie
- das Sakrament der Stärkung, wann immer das erforderlich ist
- und das Sakrament der Weihe für ein kirchliches Amt

Die persönliche Lebensgeschichte
- Diese Begegnungsmöglichkeiten – ich nenne sie gerne auch Kraftorte – begleiten uns durch unsere Lebensgeschichte. Jeder Mensch hat seine ganz persönliche Lebensgeschichte und prägende Stationen. Vielleicht auch Veränderungen in der Lebenseinstellung. Hier beschreibe ich stichpunktartig ein paar aus meinem Leben:
- Leben vor 2012: Karriere, Weiterkommen, Getriebensein „Nicht jammern, immer vorwärts“
- 2012: 9 Monate Auszeit, neues bzw. erstmaliges Erkennen
- Leben nach 2012: Du sollst Deinen Nächsten Lieben wie Dich selbst, bin jetzt Teil der Betrachtung
- 2003 bis 2011: Ausbildung zum nebenberuflichen Diakon (Theologie, Pastoral, Dienst)
- 20.11.2011 Weihegottesdienst und Beginn meiner Aufgabe in der Seelsorgeeinheit Elztal-Fahrenbach
- Prägende Menschen im Himmel: Kornelia, meine Omas, Markus, Martin… (Engel)
- Über all die Jahre habe ich eine ganz wunderbare Frau an der Seite (Engel)
Bestimmt haben Sie auch ähnliche Ereignisse und prägende Situationen. Es wäre schön, an dieser Stelle ein wenig darüber ins Gespräch zu kommen…
Kraftorte fürs tägliche Leben
Auf zwei der besonderen Kraftorte möchte ich gerne etwas näher eingehen, es sind die Krankensalbung und die Eucharistie.
Die Krankensalbung deshalb, weil ich – wenn ich darauf hinweise – immer noch die Reaktion bekomme: Warte noch damit – es ist noch nicht soweit“ Das ist gelinde gesagt Unfug! Ich erzähle dann immer, dass ich dieses besondere Sakrament in meinem Leben schon dreimal bekommen habe, und der lebende Beweis bin, dass es definitiv nicht das letzte Sakrament ist. Im Gegenteil: die Salbung der Hände mit dem Krankenöl ist etwas ganz nachdrückliches. Ich erinnere mich heute noch daran. Das erste mal war ich mehr oder weniger zufällig dabei, weil ich mich für einen Krankensalbungs-Gottesdienst interessiert habe und mich der Liturge mit nach vorne gerufen hat. Ich dachte damals: „Warum eigentlich nicht“. Die anderen beiden Male war während meiner eigenen Burnout-Erkrankung und der danach folgenden Auszeit meiner Frau. Probieren Sie dieses große Geschenk aus, wann immer Sie es brauchen.
Das zweite mir wichtige ist die Eucharistiefeier. Man kann sagen: Ich muss sonntags in die Kirche gehen! Das Wörtchen „muss“ sollte aber richtig betont werden, damit es nicht belastend, sondern befreiend ist. Ich muss dahin, weil es meine ganz persönliche Tankstelle ist. Da kann ich alles mitbringen, was mich belastet und auch alles, was mich erfreut. In Brot und Wein schicke ich beides mit zum Altar. Ich erhalte die Gaben, die ich bringe, in der Kommunion verwandelt zurück, neu gestärkt. Darum sage ich: Ich muss sonntags in die Kirche! Das geht gar nicht anders. Es ist wie Tanken. Denn mit leerem Tank kommt man bekanntlich nicht so weit.
Alle Begegnungsmöglichkeiten sind Dates mit dem himmlischen Meister, der mich kennt wie kein Zweiter. Er kennt meinen Bauplan, meine Begabungen und Fähigkeiten und navigiert mich mit seinem Rat durch meine Leben.
Darum geht es letztlich: eine Freundschaft zu Jesus
Unsere gemeinsame Aufgabe – Ihre als Eltern und Paten und unsere als Kirchengemeinde – ist ganz einfach beschrieben: Jesus als Lebensberater bekannt zu machen. Indem wir den Kindern von Jesus erzählen, erhalten sie die Chance, in eine echte Freundschaft mit ihm hineinzuwachsen. Nicht mehr und nicht weniger.
Das ist eine schwere Aufgabe? NEIN, denn wir sind ja selbst begleiten vom himmlischen Meister. Wir haben all die Kraftorte zum Auftanken, zum immer wieder neu justieren. Wir haben – wenn wir uns dessen bewusst sind und es verwenden – ein göttliches Navigationssystem an Bord. Es navigiert immer wieder nach, egal wohin wir auch gehen. Wir müssen es nur einschalten und hin und wieder auf die Hinweise hören.
Die Taufe ist der erste Schritt - die öffnende Tür
In der Taufe gehen wir für Ihr Kind gemeinsam den ersten Schritt: es ist die öffnende Tür zu all den anderen Begegnungsmöglichkeiten. Wir feiern gemeinsam nichts weniger als die erste persönliche Begegnung zwischen Gott und Ihrem Kind! Ich gebe Gott meine Stimme und meine Hände. Er ist es, der spricht, er ist es, der handelt. Im folgenden wird schrittweise beschrieben, aus welchen einzelnen Elementen die Tauffeier besteht.

Die Tauffeier im Überblick
Dieser Überblick soll Sie nicht erschlagen, sondern den Ablauf der Tauffeier in seiner Ganzheit zeigen. Der Ablauf beginnt dabei oben links mit dem Empfang am Eingang und endet dann unten rechts mit dem Auszug.
Sie finden jeweils Zahlen gezeigt: an diesen Stellen können Lieder gesungen werden. Am Ende dieser Seite finden Sie eine Zuordnung, welche Lieder an welcher Stelle passen, denn nicht jedes Lied passt überall. Natürlich sind das alles nur Vorschläge und Gestaltungshilfen.
Sie finden jeweils an den einzelnen Balken oben eine farbliche Kennzeichnung, an den Stellen, an denen man selbst kreativ werden kann. Die Kennzeichnung unten zeigt an, wenn Sie als Tauffamilie eine Aktion haben. Alle anderen Elemente finden i.d.R. in der Bank statt.
Last but not least sehen Sie grün eingefärbte Elemente: die kann man theoretisch auch weglassen. Aber ganz ehrlich: wenn man erfährt, was damit verbunden ist, lassen die meisten Tauffamilien diese nicht aus. Wir gehen im Folgenden gemeinsam Schritt für Schritt durch die einzelnen Elemente.
Der Ablauf im Einzelnen
Hier finden Sie Informationen zu den einzelnen Elementen der Tauffeier
Abholen am Eingang
evtl. gute Wünsche, ein Gebet (Eltern, Geschwister, Paten)
i.d.R. instrumental
Singen während dem Gehen?
Haben Sie jemanden?
Ein erstes Lied, wenn alle in der Bank sind
durch den Liturgen, besonderes Ereignis
Erstes vorgesehenes Element
Vorstellung für die Gemeinde, für die Minis
Aussprechen des Namens
Hinweise zur Namensbedeutung
Namenstag usw.
ist so vorgeschrieben
erstes Bekenntnis der Eltern, der Paten
Wir sind ganz bewusst da!
Kreuz als Segenszeichen
ganz bewusste Begrüßung der einen Hauptperson
Begrüßen der zweiten Hauptperson:
Jesus wird auch mit seinem Namen angesprochen
Tagesgebet zum Tag (Taufe Jesu am Jordan)
so auch heute
Welches Evangelium soll gewählt sein?
Wenn nicht biblischer Text, dann bitte zusätzlich:
zunächst den Text, ein Lied, dann bitte noch ein Evangelium
Mögliche Stellen (eine Auswahl):
- Jesus segnet die Kinder (Mk 10, 13-16)
- Welches Gebot ist das Wichtigste? (Mt 22, 35-40)
- Geht zu allen Völkern… (Mt 28, 18-20)
- Taufe Jesu im Jordan (Mk 1, 9-11)
- Du sollst Deinen Nächsten lieben (Mk 12, 28b-34)
- Gespräch mit Nikodemus (Joh 3, 1-6)
- Gespräch am Jakobsbrunnen (Joh 4, 5-14)
- Niemand hat den Vater gesehen (Joh 6, 44-47)
- Wer Durst hat, komme zu mir (Joh 7 37-39a)
- Ich bin der wahre Weinstock (Joh 15, 1-11)
Die Ansprache bindet zusammen, die gewählte Schriftstelle, die Bedeutung der Taufe, evtl. gemeinsam abgestimmte Inhalte aus dem Taufgespräch
Im Wort Für-Bitten steckt schon die Bedeutung:
Wir bitten für…
Das soll bewusst auch den Blick über die Tauffamilie hinaus richten.
Eine Abstimmung sollte ganz besonders bei mehreren Tauffamilien erfolgen, damit es nicht nur ähnliche Fürbitten (jeweils fürs eigene Kind) gibt.
Mögliche Inhalte:
- für die Tauffamilien als Orte gelebten Glaubens
- für die Verwandten und Freunde als Vorbilder
- für die Heimatgemeinden der Kinder, besonders die Kranken und Einsamen
- für alle, die Hunger leiden und keine Heimat haben
- für alle Menschen, die sich schwertun mit dem Glauben
- für aktuelle Lagen in der Welt (Hunger, Flucht, Kriege usw.
- für verstorbene Angehörige, die gerne dabei wären
Bei mehreren Tauffamilien bitte entsprechend aufteilen.
Was bedeutet heilig?
Leben für Gott, ausgerichtet auf ihn
durch Kirche bestätigt
viel mehr: persönliche Heilige, unerkannt
Wir glauben sie nahe bei Gott,
bitten um ihren besonderen Beistand für den Täufling.
Klassiche Inhalte:
- Johannes der Täufer
- Petrus
- Paulus
- Maria
- Josef
- Namenspatrone
- Namenspatrone von Eltern, Paten usw.
- …
Zeit der Vorbereitung: Täuflinge wurden mehrfach gesalbt
Verlockungen auf dem Weg, damals noch viel stärker (Verfolgung etc.),
aber auch heute ist das kein leichter Weg
Beispiele
- Einölen eines Fischs
- Ringer im Kampf
Der Gegner soll einen nicht zu fassen bekommen
Salbung am Halsansatz
zusammen mit einem kurzen Gebet
Machen wir das?
durch den Liturgen am Taufbecken
Segensgebet zusammen mit der Gemeinde
- drei Teile
- Wir loben Dich – Wir preisen Dich
Dann Segnung des Taufwassers
Das Wasser ist leicht angewärmt…
Anrede ich der Ich-Form, gemeinsame Antwort der Eltern und Paten
- 1x Widersagst Du: Ich widersage
- 3x Glaubst Du: Ich glaube
in der jeweils erlernten Form 🙂
Die Tauffamilie entscheidet, wer mit zur Taufstelle kommt.
- die Familie mit Geschwistern
- die Paten
- evtl. kleine Kinder
- Wer noch?
Gibt es einen Taufspruch? Dann wird dieser vor der Taufe vorgelesen.
Die Taufe erfolgt über dem Taufbecken
Bei schon größere Kindern evtl. übergebeugt, sonst i.d.R. rückwärts über das Becken gehalten.
Ein Tuch zum Trocknen liegt bereit.
Nach der Taufe geht die Familie dann wieder zum Platz zurück.
Andere Bedeutung als beim Öl
- bei Krönungen: unendlich wertvoll
- für Gott so wertvoll wie ein Königskind
- unüberbietbar, von nichts mehr zu toppen
- unverlierbar
rein symbolisch
Paulus: sollen „Christus wie ein Gewand anziehen“
- schauen, wie er gelebt hat
- Leben nach diesem Beispiel nachleben
- klar bekennen (Täuflinge)
Das Taufkleid liegt ggf. in der Bank bereit
- Es gibt ein ausdeutendes Gebet
- Dann soll der Täufling das Gewand zumindest kurz berühren
- Bei kleinen Kindern kann / soll es auch während dem Gebet drüberliegen.
Gibt es eine Taufkerze?
- unentzündet bereitstellen auf dem Altar
- idealerweise mit einem Untersetzer
- den Docht evtl. etwas kürzen
- Wer entzündet die Kerze
Es liegt ein Stück Docht bereit.
Die Taufkerze wird bewusst an der Osterkerze entzündet
- Sie steht symbolisch für die Anwesenheit Jesu
- Er hat sich selbst als Licht des Lebens bezeichnet
- Diese Licht geht auf den Täufling über
- Sein/ihr Leben soll hell werden
Beim Entzünden heißt es normalerweise:
- Empfange das Licht Christe
- Ich konkretisiere: Werde zum Licht Christi
Dieses Element geht zurück auf die Stelle, als Jesus einen Taubstummen heilt.
Ihr Kind kann hören und sprechen, und dennoch kann es im Leben diese Situationen geben, die sie bestimmt selbst auch gut kennen:
- Man kann etwas nicht mehr hören…
z.B. von einem Kollegen etc. - Mir fehlen die Worte…
z.B. beim Besuch eines schwer Erkrankten
Für solche Momente erbitten wir Kraft zum Durchhalten und Ertragen und Ideen, um die richtigen Worte zu finden.
Alles nochmal zusammengefasst
Besondere Dankesworte an wen?
Evtl. ein Marienlied,
oder ein anderes Schlusslied
i.d.R. instrumental
Die Übersicht zu passenden Liedern
Hier sind passende Lieder zusammengestellt


